Bei schönem Wetter trifft sich gefühlt ganz Sachsen auf dem Parkplatz an der Teschenstraße. Diesen Eindruck erwecken die Nummernschilder, welche die nahen und fernen Herkunftsorte der Zoobesucher verraten. Der Zoo von Hoyerswerda besticht deutschlandweit mit seinem ganz eigenen Charme und führt in seiner Entstehung auf eine recht simple Idee zurück.
Der damalige Museumsdirektor Günter Peters siedelte im Schlossgraben Enten und Schwäne an. Aus den Volieren und Gehegen im ehemaligen Schlosspark wuchs über die Jahre ein sechs Hektar großes Gelände und begründet die unmittelbare Nachbarschaft von Schloss und Zoo.
Seit der offiziellen Eröffnung 1959 beteiligten sich die Bürger/innen der Stadt und engagierten sich stark beim Ausbau und der Verschönerung. Immer mehr Tiere und Gehege kamen hinzu. Dank Günter Peters, selbst leidenschaftlicher Maler, nahm auch die Kunst eine bedeutende Rolle in diesem entstehenden Park ein. Regelmäßige Künstlersymposien hinterließen bis heute ihre Spuren.
Welches Kind dieser Stadt hat noch nicht auf der Bronzeplastik „Die Ziegengruppe“ von Dorothea von Philipsborn gesessen? Die abgegriffenen Ohren des Zickleins zeugen von diesem sehr beliebten Fotomotiv, schon zu Zeiten bevor es Selfies und soziale Medien gab. Knapp dreißig weitere Kunstwerke prägen das Erscheinungsbild unseres Zoos.
Ebenso elementar gestaltete sich der Arten- und Naturschutz im Zoo Hoyerswerda. Bemühungen, auch bedrohte und seltene Arten zu bewahren, gelingen im Bereich der Nachzüchtung immer häufiger. Und Zoobesucher lernen allerhand über die Tiere, die Arbeit der Einrichtung und die Bedeutung des Arten- und Naturschutzes. 1994 erhielt der Tiergarten die offizielle Anerkennung als wissenschaftlich geleiteter Zoo.
Der 1991 gegründete Förderverein vereinte 38 interessierte „Tiergartenfreunde“, die den Zoo gemeinsam finanziell und personell unterstützen. Bis heute konnte der Verein den Zoo mit einer Million Euro unterstützen, eine beachtliche Leistung und große Hilfe für die
tägliche Arbeit. Seit 1999 zeichnet die Stadt Hoyerswerda bürgerliches Engagement mit der Günter-Peters-Ehrennadel aus und hält das Andenken an den Begründer des Zoos in Ehren. 2019 erhielt der Verein der Zoofreunde selbst diese besondere Würdigung.
Zahlreiche Sanierungen, Neuerungen und Umbauten, wie zum Beispiel das Tropenhaus, die Pinguin- oder Leopardenanlage begleiteten die Zoofreunde. Auch zum Frühjahrs- und Herbstputz packen sie gemeinsam an.
Den Zoo Hoyerswerda als Attraktion im Lausitzer Seenland zu erhalten, erweitern und bekannt zu machen steht im Mittelpunkt ihres Schaffens. Ob Tiere oder Besucher – wie Familien, Kindergartengruppen, Schulklassen oder Senioren – jeder fühlt sich im Zoo Hoyerswerda wohl.
Der Verein fungiert als Ansprechpartner für Arten- und Naturschutzprojekten mit Schulen und Kindertagesstätten. Zwei Arbeitsgemeinschaften, für Kinder im Alter ab 12 Jahren sowie für Grundschulkinder zählen bereits zum festen Bestandteil der Zoogestaltung.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen, ob als Mitgliedschaft für Einzelpersonen, Lebensgemeinschaften, Familien oder Firmen. Der kostenfreie Eintritt dreimal im Jahr in den Zoo ist mit einer Mitgliedschaft ebenso verbunden wie eine Einbindung in die Veranstaltungen, Führungen und Exkursionen sowie das lohnenswerte Gefühl, sich für die weitere Entwicklung und den Erhalt von Hoyerswerdas Glanzstück zu engagieren. Der Zoo Hoyerswerda ist eine einzigartige Kultur-, Bildungs-, Forschungs- und Erholungseinrichtung – ein Gewinn für das Lausitzer Seenland.